Macht Liebe ungerecht? Und wie abgründig kann Liebe sein, bevor sie ins Gegenteil kippt? Diese Fragen trieben mich um, als ich mit 19 den Roman schrieb, der unter dem Titel “Rabenmond” beim cbj-Verlag erschien. Ich war eher unzufrieden mit dem Ergebnis, wie eigentlich immer, wenn ich gerade etwas geschrieben habe. Aber bei dieser Geschichte legte sich das Gefühl mit der Zeit nicht. Schon der Titel war ein Kompromiss; ich wollte eigentlich, dass der Roman “Wynter” heißt, womit der Verlag aber nicht einverstanden war; auch durften die Herrscher nicht “Engel” sein, sondern mussten in “Drachen” umgetauft werden. Das hat in meinen Augen einen fatalen Fremdkörper in die Geschichte gepflanzt. Heute, mehr als ein Jahrzehnt später, sind die Rechte für den Roman wieder an mich zurückgefallen. Ich habe ihn umfassend überarbeitet, hier gekürzt und andernorts ausgebaut, und nun ist die Geschichte endlich so, wie ich sie immer erzählen wollte. Mit Stolz und Zufriedenheit (und auch ein wenig Rührung, wenn ich ehrlich sein darf) präsentiere ich hiermit “Wynter”. Ich hoffe, ihr werdet die neue, ursprüngliche Version auch viel stimmiger finden. Und wie findet ihr das Cover? Ich habe viel länger dran gesessen als nötig, weil ich nicht aufhören konnte, es mir anzuschauen!
