Manche Gedichte brauchen Wochen, Monate oder Jahre, bis die letzten zwei Worte gefunden sind, die wie unentbehrliche Schrauben die Maschine zum Laufen bringen. Monatelang hat folgendes Gedicht in meiner Schublade gewartet, bis es sich endlich fertig anfühlte: wie ein Strauß gepresster Wildblumen, wild durcheinander duftend und zerfallend in Krümel getrockneter Sehnsucht.
Mit Federgras Gemalter, gedeihst im Verderb,
dir steht der Sinn nach dem Ruß des Sommers.
Beschönigt wirst du vom Weidengeflüster,
von Schatten in Splittern, die auf dem Weiher
als kosende Zeit wie gerupfte Blüten in Kreisen treiben.
Du singst als Gemahl der Grillen vom Immer,
wo doch jeder außer den Tieren weiß,
dass in allen Momenten das Sterben bleibt.
Wie Spinnenfühler, so zögernd und gierig, schöpfen
deine Finger vom Himmel einen Schimmer Feuchtigkeit.
Lass mich schrumpfen, um vom Trinken aus den Rillen
deiner Haut am Leben teilzunehmen. In der Wiege
meiner Stimme werde ich dein Gewissen sein:
Wörter sind keine leeren Hülsen, sie tragen
den Pollen der Wirklichkeit. Schwörst du vom Lügen ab,
will ich dir glauben mit der Liebe einer Amsel,
ganz Achtsamkeit im Atemlosen, zitternd am Zweig
und laubgekrönt. Da hast du mich, so federglatt,
getropft als Flöckchen aus kommender Nacht,
um in deinem Gemurmel zu schmelzen.
Mein Priester im Kleid aus kichernden Steinen,
stehst in geballter Kühle unterm Rosengezweig.
Blaues Licht badet dich, kein Flügelgewicht
eines Sonnenflecks fängt dein Gesicht. Heliotropen,
wie Mäuler, deren Zähne gezogen, atmen dich an
mit zersprenkeltem Zucker, der in die Hitze
meines alternden Abends schneit.
Habt ihr euch in letzter Zeit auch lyrisch betätigt? Schreibt mir eure Gedichte in die Kommentare!
Eure Jenny
Hallo Jenny,
dein Gedicht enthält ganz erstaunlich poetische Metaphern, so was sehe ich selten. Man sieht in deinen Büchern an manchen Stellen, dass du so was verfassen kannst, aber so deutlich wie bei diesem Gedicht wird das nicht oft. Diese ganze Technik, dieses Konzept der Ausdrucksweise ist faszinierend, aber auch schwer verständlich.
Manchmal frage ich mich, ob man nicht ganz anders dichten Inhalte verarbeiten könnte. Klar ist das auch schön, so wie es alle machen, aber grade die Übersättigung von einem bestimmten Etwas kann oft den Wunsch nach etwas wecken, das neu, anders und gewagt ist. Auf dass man am Ende beides zusammenbringt, nachdem man etwas Neues probiert hat.
Ich habe über diese neue Idee ein Gedicht geschrieben, hier ist es:
________________________________
Piece of mind
While listening to music
While reading a book
While reading a poem
While watching a movie
All you ever find
All you ever see
Is a piece of mind
Is a part of me
So limited and therefore tied
To the one state of mind
So
get aware or rid
Of your roots
It’s enough
Since real meaning
Can be way above
Of the feeling
So
I will tell you a story
With one purpose
Created by a purpose
Only for that one purpose
And not for me
But for everyone
__________________________________
Wie man sehen kann, ist es sehr inhaltsbezogen und relativ simpel, vor allem verglichen mit den sprachlichen Bildern, die du verwendest. Mir ging es auch vor allem um die Struktur. Erkennt man ja auch an den zahlreichen Wiederholungen. Was hältst du von dem Grundsatz?
Grüße
Seraton
Hallo Seraton!
Ich habe dein Gedicht erst jetzt gelesen, weil ich wochenlang vergessen kann, dass ich einen Blog betreibe. Dein Gedicht gefällt mir richtig gut! Ich mag es durchaus, wenn Lyrik den Anspruch hat, ein philosophisches Problem oder eine Betrachtung pointiert in Worte zu fassen. “Hauptsache” unverständlich” ist ein Credo, das ich nie mit moderner Lyrik teilen konnte.
Bei der Zeile “part of me” könnte man auch sagen “part of I”, dann denkt man schneller an das universelle Ich und nicht den Ich-Erzähler. (Falls das deine Absicht ist?)
“Real Meaning/ Can be way above / of the feeling” ist ein Schatz für mich! Denn ich bin ein Gefühls-Skeptiker durch und durch, Wahrheit muss im Denken liegen und nicht im Fühlen, hm-mm. (Wobei wir im Denken natürlich das Problem mangelnder Letztbegründung haben, und Logik und Vernunft lassen sich nicht mit Logik und Vernunft erklären, nur mit einem diffusen GEFÜHL der Richtigkeit … argh!)
Eine Frage: Warum schreibst du auf Englisch? Ich würde vermuten, Deutsch ist deine Muttersprache?
Ich hoffe, du liest meine Antwort noch, auch wenn es nun schon so lange her ist …
Jenny
Hey Jenny,
toll, dass du noch geantwortet hast. Ich bin recht euphorisch, dass dir mein Gedicht gefällt, und dann bin ich gleich noch mehr erfreut, wenn ich lese, dass dir Verständlichkeit anscheinend etwas bedeutet. Ich könnte mich auch nie mit eine Kunst abfinden, die sich um ihre Abnehmer kein bisschen kümmert. Ist die Frage, was die modernen Lyriker überhaupt dazu bewegt hat, so ein Credo aufzustellen…aber ich schweife ab.
Tatsächlich ist die Zeile “part of me” ein Rätsel, dass man so ohne weiteres nicht lösen kann. De facto ist für mich ganz persönlich Kunst ( darunter verstehe ich, wie die ersten Zeilen des Gedichts aussagen, Bücher, Filme, Lieder und Gedichte ) immer ein Teil meiner Persönlichkeit. Ohne Kunst ist mein Inneres nur leerer Raum, in dem eigentlich etwas ganz bedeutendes aufzufinden sein müsste, was aber selten gelingt, aber wenn ich zum Beispiel ein Lied höre, dann füllt sich der Raum mit Leben. Ganz konkret gesagt, kann ich die Konzepte, Gefühle und Inhalte die hinter der Kunst stecken, IMMER mit einem mehr oder weniger diffusen Gefühl aus der Vergangenheit identifizieren. Man könnte sagen, sie erinnern mich, wer ich mal war, machen Dinge greifbar, die immer nur an mir vorbeigehuscht sind, ohne dass ich sie halten konnte. Das kann man aber im Prinzip nicht wissen, wenn man das Gedicht liest, man könnte sagen, dass es eine Art “Insider” ist. Das wirklich extrem verrückte ist, dass ich noch nie was gefunden habe, was nicht in diesen Raum passte. Man möchte doch meinen, es gäbe unzählbar viele Konzepte etc., wie können sie dann alle bereits Teil von mir sein? Und wenn alles was ich so über Kunst aufnehme in der Vergangenheit liegt, woraus besteht dann eigentlich die Gegenwart…? Verdammt, schon wieder abgeschweift.
Dass ich mit dir Gefühlsskepsis teile, finde ich toll. Auch deine Überlegung hierzu ist interessant, schon beim wissenschaftlichen Arbeiten heißt es ja immer, dass die Wissenschaft zwar wertfrei ist, aber ihre Intention nie wertfrei sein kann, da liegt im Grunde dasselbe Problem vor. Zur Sache selbst würde ich sagen, dass sich unser Gefühl durchaus auf etwas gründet, denn auch Gefühle sind nie ganz ohne Grund. Ihnen wohnt also auch eine gewisse, archaische Vernunft inne. Die “eigentliche” Vernunft ist aber viel freier und kann auf die Gefühle zurückwirken, zumindest teilweise. Zwar kann man also mit Hilfe reiner Logik ( der Begriff “reine Vernunft” ist hier vorbelastet ;-) , auch wenn ich das entsprechende Werk leider noch nicht lesen konnte ) die Logik selbst nicht begründen, allerdings auf die vorhandene Ausprägung verweisen, die auch teilweise auf Logik gegründet ist. Bleibt aber eine gewisse Unzufriedenheit, leider kann man letztendlich nur unter Vorbedingungen nach einem Prinzip, wie dem der Vernunft arbeiten. Was das Problem mit der Letztbegründung angeht, muss man sich wohl damit abfinden, dass es eine Annäherungssache sein muss, die man bestenfalls nur nahezu zu Ende bringen kann.
Ich weiß auch nicht so genau, warum ich auf Englisch schreibe, das wechselt, je nach dem, wie mir die ersten paar Zeilen einfallen. Was auch noch mit reinspielt, ist der weitere Kreis von Leuten, die das dann verstehen können, meistens ist es aber dennoch eher Zufall.
Grüße
Seraton
Liebe Jenny,
Bei dem Gedicht bin ich wirklich platt! Toll wie du mit den Worten jonglierst!
Ich wage es dir eines meiner Gedichte zu posten. Auch wenn es etwas simpler ist.
Es ist auf alle Fälle eine schöne Abkühlung, an heißen Tagen wie diesen.
*
Rosen im Schnee
Die Nacht verschlingt das Tageslicht,
als wäre sie ein wildes Tier.
Die Dunkelheit lässt uns zurück,
im kalten jetzt und hier.
Die Zeit setzt ihre letzte Frist,
es muss etwas passieren.
Ein stiller Weckruf in der Gegenwart,
es wird Zeit was zu riskieren.
Wir fühlen uns als wären wir,
seid langem schon erfroren.
Wie Rosen stumm im stillen Schnee,
vom Schicksal auserkoren.
Die Kälte kriecht in unsere Glieder,
wir können uns kaum rühren.
Es wird Zeit um aufzustehen,
die Menschheit zu berühren.
Du und Ich wir sind gleich,
wir können nicht zerbrechen.
Und ist der Schnee auch noch so kalt,
ist überleben das Verbrechen.
Der Wind um uns, der Heute weht,
lässt uns nicht einmal zittern.
Denn wir beide, du und ich,
können unsere Chance wittern.
Wir sind wie Rosen tief im Schnee,
wir können überleben.
Unser Ziel bis in die Ewigkeit,
nach unserem Glück zu streben.
Ein Gedicht sind tausend Worte,
doch es genügen auch nur drei.
Sind wir auch wie Rosen im Schnee,
fühlen wir uns dennoch frei.
*
Liebe Grüße von einem Fan deiner Bücher. :) “Nacht ohne Namen” steht noch zuhause und wartet darauf endlich gelesen zu werden. :)
Hey Jenny, tolles, aber auch leicht verwirrendes Gedicht :)
ich hab auch zwei für dich, wobei die dagegen wahrscheinlich schon wieder zu leicht gestrickt sind.
Aber naja, trotzdem. Hier zwei in klassischer Reim-Manier ;)
Schwarz geschält
————————–
Ein Riese strahlt am Himmelszelt.
weben glänzen matt im Schein.
Wind, der eisig Wache hält,
läutet still das Dunkel ein.
Die Nacht zieht ihren Mantel an,
gewebt aus schwarzer Schattenseide.
Kläglich zwitschert dann und wann
der letze Vogel auf der Weide.
Graue Wolken reisten an,
Zur Mondesglanzgetauchten Heide.
Der Wirt hält die Natur im Bann,
damit sie ihres Todes meide.
Dunkelheit umfasst die Stille,
Schatten schmelzen, alles ein.
Schwarzes Wasser entlang der Rille,
fließt zäh vorbei am Bürgerstein.
Leis’ Geflüster aus den Ecken
will jedes Wesen sich verführ’n.
Die Kälte will das Dunkel decken,
um still all Leben zu berühr’n.
Schichtenwechsel, im Land wirds hell,
zu lange war es stürmisch kalt.
Sonne wird scheinen, es wird grell.
Der Tag wird neu, die Nacht wird alt.
Die Sterne wandern munter weiter,
die Blumen erblühn zu neuem Leben.
Goldgetaucht, die Natur wird heiter,
bis wieder folgt der Schwärze Beben.
—–
und Nummer 2 “Ihre Heiligkeit”
—————————————–
Des Glaubens langer Arme spannt
die Flügel, mächtig, groß und breit.
Zur Bruste hebt der Welten Hand
und viele Hände jederzeit.
Weißer Rauch, des Himmels Zeichen,
der Himmel hat die Wahl getroffen.
Zweifel wird dem Glaube weichen,
wenn Menschen ihrer Rettung hoffen.
Kopf geneigt, die Hände gefaltet.
Mächt’ge Worte, leis’ gebeten
zu Gottes Ohr, der mit ihm waltet
auf aller Erde weit vertreten.
Unterschiede gibt es keine,
arm gleicht reich, wie groß dem klein.
Jeder ist des Selben seine,
wenn ihn trifft des Herren Schein.
Hey :)
Deine Gedichte gefallen mir supergut! Ich finds beeindruckend, wenn man sich so gut im klassischen Versmaß ausdrücken kann.
Mit schwarz geschält kann ich mich allerdings irgendwie mehr identifizieren, ich denke, für die Heiligkeit fehlt mir irgendwie der Hang zum religiösen.
Für die Nacht habe ich alls 100% nachtaktiver Mensch allerdings besonders viel übrig, und ich finde dein Gedicht malt ein richtig schön verträumtes Bild von ihr :) Besonders gefällt mir, dass die Nacht alt wird, bevor sie stirbt. Wunderschön.
Hallo Richard!
Reimgedichte liest man heute (leider!) viel zu selten. Dabei finde ich klassische lyrische Formen meistens viel besser als die alles kleinschreibende, auf größtmögliche Sinnfreiheit und pathosbereinigte Nüchternheit bedachte Gegenwartslyrik.
Mir gefällt dein zweites Gedicht besonders. Nicht nur weil das Thema Glaube und Gott mich fasziniert, sondern auch, weil du hier einen besonders schönen Klangrhythmus gefunden hast. Das hat mir auf jeden Fall den Morgen versüßt ^^
Liebe Grüße und weiterhin gutes Gelingen!
Jenny
Halli-Hallöchen :)
ich mal wieder :)
Dein Gedicht gefällt mir unheimlich gut, wirklich, ich habe es ganz oft hintereinander gelesen und mich in jeder Zeile einzeln verloren…
Ich habe ein bisschen daran herumgedröselt und bin zu dem Schluss gekommen, dass man an diesem Gedicht nicht herumdröseln kann, sondern es so nehmen muss, wie es da ist, in seiner rätselhaften Schönheit und die aufkommenden (Heimat?)-Gefühle genießen.
Also ganz besonders liebe ich ja “Lass mich schrumpfen, um vom Trinken aus den Rillen/ deiner Haut am Leben teilzunehmen” – da kriegt es mich jedesmal ;)
Mein Gehirn ist allerdings immernoch damit beschäftigt, an dem “federglatten Flöckchen” herumzurätseln…
Was mich angeht, ist es bei mir mit der Lyrik in letzter Zeit nicht so weit her. Ich habe gerade die Kurzgeschichte für mich entdeckt und beschäftige mich also – wenn ich dann mal Zeit habe – lieber damit, metaphorisch-stilistisch überladene Sequenzen in meinen Laptop zu hacken. Ein paar Gedichte entstehen natürlich trotzdem nebenbei, aber sie fühlen sich alle ein bisschen unfertig an. Randproduktmäßig eben, wie Buttermilch. Irgendwie durchsichtig. Das hindert mich natürlich trotzdem nicht daran, hier ein bisschen was mit euch zu teilen, allerdings sind die Gedichte hier alle ein bisschen älter (mehrere Stunden oder gar Tage an einem Gedicht zu arbeiten, kommt bei mir so gut wie nie vor, dafür glaube ich – zumindest bei Lyrik – zu sehr an die Magie des (unperfekten) Augenblicks. Oder zu gut deutsch: Ich bin faul ;)) Sie sind also eher in den Frühlings- und Frühsommermonaten entstanden und fühlen sich mittlerweile schon ein bisschen fremd an.
Also, zuerst das aktuellste:
***
Geometrie
in einer Welt in der
alles irgendwie
auf Geometrie basiert in der
Alles organische
irgendwie
auf seine Geometrie reduziert
wird in der
nur das Ideale schön ist und
nur das Schöne ideal in der
Kein Platz bleibt für die
Schönheit des Unvollkommenen für den
Kreislauf von Leben und Tod weil
ohnehin alles ewig lebt und
der Tod nichts weiter ist als ein
idealisierter Gedanke von schönen Schläfern und
Fernen Welten
in dieser meiner Welt wandere ich
vergeblich
auf der Suche nach
Wahrhaftigkeit
***
Soo, die nummer zwei ist irgendwie aus dem Wunsch heraus entstanden, mal wieder was richtig schwülstig-emotionales, irgendwie klischeemäßiges zu schreiben. (Bitte entschuldigt mein Schul-Englisch)
***
Not really// Just kind of
Not really there not
really apart from you
more like being here
without
listenig
more like
staying silent
and just moving the lips
fitting to the lyrics
more like
looking fine and
feeling badly
more like –
not being raped but
feeling like
because all the
feelings are
gone.
suddenly.
I’m not listening
not at all
but please –
please!
keep going on
because I need this
silent
whisper in my ear
to ensure myself that
everything will stay
just stay, stay like this that
there’s no escape
no escape for me –
neither for you
because we
are bound together
no matter of feelings
just bound
because we
enslaved ourselves
because we
once dared to think
that we
may could kind of
love each other
because now
everything what
once didn’t matter
matters because
now
everything
is different.
***
Und, weil ichs nicht lassen kann: noch ein drittes, das schon ziemlich lange her ist, irgendwie aus dem Moment heraus und ursprünglich ganz für mich allein entstand, dann aber doch irgendwie rauswollte und auch noch ein bisschen nachträglich von mir bebastelt wurde.
***
Wegen dir
Du
bist da.
Ich
bin ganz ruhig.
Du
bist nicht da.
Aber vielleicht –
Kommst du gleich?
Zu – Mir?
Ich bin nervös.
Du
bist da.
Ich
bin glücklich?
Bin ich?
Bin ich nicht
Vielleicht nur
Einem Betrug
Aufgesessen?
Bin ich?
Wirklich
Glücklich?
Wegen – dir?
Denke ich?
Nicht vielleicht
nur –
Zweifle ich?
Nicht vielleicht
nur –
Warum?
Kann ich
nicht
Glücklichsein?
Kann ich?
Kann ich.
Wegen – dir.
***
Joa, das wars erstmal. Ist jetzt nicht so der Renner, aber eben das, was so dabei herauskommt, wenn man da Gehirn mal ausspannt. Nun denn.
Hallo Lis(s)a,
schön, wieder von dir zu hören! Und dann gleich in lyrischer Form, besser kann es gar nicht sein. Schon in den früheren Gedichten, die du gepostet hast, machte sich dieser spezielle Ton bemerkbar – eine Art melancholisches Zweifeln, oder? Gefällt mir jedenfalls sehr gut. Die Worte tasten sich ganz unsicher vorwärts, das erzeugt schon beinah Spannung beim Lesen ^^
Dein aktuellstes Gedicht “Geometrie” gefällt mir am Besten, glaube ich. Ich sehe darin eine Kritik des Naturalismus und einen Hang zum Idealismus. 8)
Und besonders toll finde ich am Ende, dass die Kritik sich auch noch gegen die Unmöglichkeit der Verifizierbarkeit in einer nicht-naturwissenschaftlichen Weltsicht wendet – *atemhol* – Wahrheit ist immer schwer oder vielleicht unmöglich zu finden. Das alles lese ich aus dem kurzen Gedicht und bin in ferne Gedankenwelten katapultiert. Coo-well.
Aus einer anderen, aber ähnlichen Galaxie:
Jenny