Mon dieu, schon die 10. Testlese-Woche, die Zeit geht weg wie Toastscheiben. (Eigentlich esse ich nie Toast. Ich sollte sagen: wie Buchweizensprossenbrotscheibchen.) Nur noch dreieinhalb Monate, dann erscheint der Roman. Bis dahin sind aber noch einige Kapitel eurer Prüfung zu unterziehen. Seid ihr gut ausgeschlafen, ungestört und hochkonzentriert? Mit Heißgetränken eurer Wahl versorgt? Ich hab jedenfalls meine kuscheligen neuen Socken an, von mir aus kann’s losgehen! (Socken sind die Hauptstützpfeiler von Wohlgefühl und Selbstwertschätzung. Wer mit mehreren Geschwistern und nur einer Sockenschublade aufwuchs, weiß, wovon ich spreche.)
Letzte Woche wollte Nicki einen Einspruch gegen den Pakt mit Tallis erheben, und die beiden machten sich auf den Weg zur Kanzlei der Unterwelt, zu der kein anderer Weg führt als der der Vorstellungskraft. Vor einem recht bekannten Gebäude in Berlin blieben sie stehen. Welches das ist, hat Keshia in einem Kommentar längst festgestellt: das Gebrüder-Grimm-Zentrum, die “Laufsteg-Bibliothek”, wie man sie auch nennt, weil dort so viele modische Studenten ihre Klamotten spazieren führen. Aber obwohl Nicki und Tallis hineingehen, kommen sie nicht in die Bibliothek… Was das schon wieder heißen soll, könnt ihr ab jetzt nachlesen!
Viel Vergnügen wünscht wie immer:
eure Jenny
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Der Schlund der Unterwelt
Nicki kannte das Gebäude. Sie hatte schon mal ein Foto in einem Zeitschriftenartikel gesehen, in dem es um Berliner Universitäten ging: Es war das Gebrüder-Grimm-Zentrum, eine Bibliothek für Studenten. Man konnte von außen auch welche sehen, die mit Plastiktüten durch die Eingangshalle schlurften, in Kaffeebecher pusteten oder Handys zwischen Ohr und Schulter balancierten. Ein stilles Gefühl der Bewunderung stieg in Nicki auf. Sie wollte nach der Schule auch studieren – Malerei oder Chemie oder Literaturwissenschaft, [kommentierbar id=”32″]das würde sie dann noch sehen[/kommentierbar]. Es wäre wie Schule, nur dass sie das lernen könnte, was sie wirklich interessierte. Dann hätte sie im großen Bauwerk der Wissenschaften ein eigenes Zimmer gemietet, wäre frei und unabhängig … würde arbeiten und alt werden … An ihre Zukunft zu denken tröstete und betrübte sie gleichermaßen, und sie konnte nie entscheiden, ob es daran lag, dass alles so vorhersehbar war, oder daran, dass überhaupt nichts vorhersehbar war.
„Sieht so aus, als würde sie gerade schließen“, meinte Tallis. „Beeilen wir uns.“
Sie stiegen die Stufen zu den Drehtüren empor und warteten, bis eine Gruppe diskutierender Studenten herausgekommen war. Dann schlüpften sie in eine Drehtür.
Zu Nickis Überraschung trat Tallis nicht in die Eingangshalle, als sie eine halbe Umdrehung gemacht hatten. Stattdessen schob er die Tür noch schneller an. Bei der zweiten Umdrehung hatten sie schon so viel Fahrt aufgenommen, dass Nicki nicht mehr sehen konnte, ob man ihnen befremdliche Blicke zuwarf. Bei der dritten Umdrehung wurde ihr allmählich schwindelig. Tallis schob weiter. Sie joggten jetzt um sich selbst. Endlich zog Tallis Nicki schwungvoll in die Eingangshalle.
Das Licht schien für einen Sekundenbruchteil zu verwischen.
Alle beobachten uns, durchschoss es Nicki. Tatsächlich herrschte ein Lärm und ein Trubel um sie herum, der eine Menschenansammlung verhieß. Als sie sich umblickte, war jedoch kein einziger Student mehr zu sehen. Was daran lag, dass die Eingangshalle verschwunden war.
Sie befanden sich nun in einer Art Kathedrale mit mächtigen Portalen, hinter denen identische Kathedralen zu liegen schienen. Die steinernen Fassaden waren grünlich und schwarz angelaufen, als hätte sich das Räucherwerk von Jahrhunderten dort abgelagert. Darunter konnte man noch immer die gigantischen Engel erkennen, die ihre Schwerter durch die Hälse von Ungeheuern fegten oder Schilde gegen feuerspeiende Drachen hoben. In von Säulen umschlossenen Nischen glommen Gemälde aus Gold und verblassten Farben. An der Decke liefen sämtliche Pfeiler in ein kompliziertes Geflecht zusammen, das den Eindruck erweckte, der Stein verwandle sich in eine weichere, fließende Konsistenz. Dazwischen war Buntglas eingesetzt, das Festgelage, Jagdszenen und verschlungene Liebespaare zeigten.
Die Gewölbe waren voller Leute. Aufgeregt plappernde Mädchen standen herum und verursachten Staus, Männer in Fräcken und mit hohen Zylindern führten Damen am Arm, deren gepuderte Frisuren die Form von Schiffen hatten, eine Greisin ließ sich den Weg von ihren Bodyguards freimachen. Kinder rannten johlend zwischen ihren Beinen hindurch und warfen Knallfrösche. In einer Nische öffnete sich ein Gemälde und zwei lachende junge Männer kamen heraus, umspült [kommentierbar id=”33″]vom Lärm einer Jazzbar.[/kommentierbar]
Doch es herrschte nicht nur ausgelassene Stimmung. Nicki fing den verstörten Blick eines Mannes in mausgrauem Anzug auf, den eine schöne Frau hinter sich her zerrte. Ein Mädchen, kaum älter als Nicki, kauerte weinend vor einem Altar mit Kerzen. Ungerührt ging ein muskulöser Mann an ihr vorbei, der einen ohnmächtigen oder schlafenden Jungen in den Armen trug, und als Nicki ihm nachblickte, erschrak sie: Die Drehtür, durch die sie gekommen waren, rotierte jetzt in einem Portal. Dahinter war nichts.
„Guck nicht zu lange in die kosmische Möglichkeitsüberlappung, die ist blickschluckend.“ Tallis tätschelte ihr die Schulter. Dieser ständige Körperkontakt irritierte Nicki, aber ausnahmsweise war sie froh, dass er sie von der langsamer werdenden Drehtür wegbugsierte. Das Nichts, in das sie geblickt hatte, blieb als Flimmern vor ihren Augen haften. Sie öffnete den Mund, brachte aber nicht einmal ein Fiepen zustande.
Die Welt. Einfach verschwunden. Der Logik ihrer Wahrnehmungen: jeglicher Boden entzogen. Das ließ sich nicht nebenbei verkraften.
Nicki grub die Finger in Tallis’ Mantel. „Wo sind wir? Was ist das?“
„Hab keine Angst. Wir sind in der Kanzlei. Im Schlund der Unterwelt, wie man so schön sagt. Du kannst zurückkehren, wann immer du möchtest.“ Er lächelte sich Grübchen ins Gesicht, und obwohl sie wusste, dass dieses Lächeln nur darauf abzielte, sie zu beruhigen, funktionierte es. „Außerdem bin ich doch verpflichtet, dich zu retten, schon vergessen? Dir kann also gar nichts passieren.“
„Nur wenn der Pakt gültig ist.“
Er machte die Augen schmal. „Wenn du schlau wärst, würdest du mir deinen Namen jetzt verraten.“
Sie ging gar nicht erst darauf ein. Im Schlund der Unterwelt. Die Leute ringsum mussten das wissen. Wie konnten sie dann so unbeschwert sein? Dabei kam ihr ein grauenvoller Gedanke: Waren sie überhaupt Menschen?
Nicki traute sich nicht zu fragen. Etwas in ihr wollte zusammenschrumpfen und welken, um sich nicht mehr an den Unmöglichkeiten ringsum zu schneiden. Doch Tallis führte sie schulterklopfend durch eins der Portale.
„Jucitell!“, rief eine schrille Frauenstimme.
„Oh nein“, murmelte er. Und lauter: „Snesane, Zuckerbäckchen!“
Aus der Menge löste sich eine bebrillte, dicke Frau in einem mittelalterlichen Samtkleid, das ihre Leibesmitte wie einen Schinken verschnürte. Ihre Augen schienen hinter den Gläsern vor Traurigkeit vergrößert wie zwei über die Ufer getretene Seen. Sie packte Tallis und vergrub ihn in ihrem mächtigen Dekolleté.
„Ich habe gehört, du hast mich in Frau La Psies Boudoir mit einem Menschen verwechselt? Dass du an mich denkst! Mir kam es schon so vor, als hättest du mich in letzter Zeit gemieden. Es geht mir so schlecht. Ich habe immer noch keine neue Domäne gefunden, diese scheußlichen Leute heutzutage … aber du scheinst ja immer noch auf Erfolgskurs zu sein. Die Domäne kenne ich gar nicht. Wunderhübsch.“ Sie wickelte sich eine Strähne seines Haars um den Finger.
Er befreite sich aus ihrer Umarmung. „Ja, wie hast du mich eigentlich erkannt?“
„Ich rieche doch meine Tränen an dir. Oh Jucitell, ich laufe hier schon so lange herum und warte auf dich.“
„Das ist ja …“ Er lachte unruhig. „Reizend. Wie du siehst, bin ich in Begleitung: Das ist Nicki oder auch nicht. Nicki, Snesane, eine Brunnendämonin.“
Sie warf Nicki einen Seitenblick zu. „Nicki oder auch nicht – der Name ist ja keine Blase am Fuß wert. Mit der hast du mich verwechselt? Ach, ich würde jede Domäne nehmen, du weißt ja, dass ich verzweifelt bin. Aber du kannst dir deine doch aussuchen. Was willst du mit der?“
Nicki lächelte angespannt. Von jemandem, der nicht gerade mit Schönheit gesegnet war, hätte sie mehr Nachsicht erwartet.
„Wir müssen weiter, Nicki muss morgen in die Schule. Snesane, wir sehen uns im Schneckenclub, ja?“
„Wann?“
„Ich freu mich drauf, also, bis bald.“
„Wann denn?“
„Bis dann, ich freu mich!“ Er winkte, als wollte er eine Fliege vertreiben, dann zog er Nicki durch ein Portal und dahinter durch noch eins. Snesane jammerte Unverständliches.
„Peinlich, was aus alten Flammen werden kann“, murmelte er. „Dabei war Snesane als Brunnendämon mit Suizidgedanken als Essenz mal richtig beliebt bei den Menschen. Heutzutage sitzen aber kaum noch morbide Mägde und Jünglinge am Brunnen und spielen mit dem Gedanken, hinabzustürzen. Deshalb nervt sie mich ständig mit Angeboten. Ich soll sie mit Realität füttern, dafür will sie mir dienen. Aber ich steh nicht auf servile Frauen.“
Das Gewölbe, in dem sie sich nun befanden, unterschied sich kaum von den anderen, doch es herrschte nicht mehr so viel Gedränge. Stattdessen standen Leute vor hohen Pulten Schlange, die von unzähligen langen Kerzen beleuchtet wurden. Zwischen den Pulten verloren sich Rolltreppen in unbestimmter Dunkelheit. Nicki bekam wieder das schwindelerregende Flimmern vor Augen, als sie hineinsah.
Tallis erspähte die kürzeste Schlange und reihte sich ein. Die Begegnung mit Snesane schien ihn beunruhigt zu haben; immer wieder blickte er sich um und fuhr sich durch die Haare, um sie in die gewünschte Lage zu bringen.
„Mit Realität füttern, was heißt das? Mit Menschen?“
„Wir wollen euch nicht futtern, wir wollen in euch sein. Sie will eine Domäne.“
„Aber sie hatte doch einen Körper.“
„Der war ja wohl totale Mängelware. Und wahrscheinlich ist es auch ihr einziger. Wie gesagt, sie ist schon lange out.“
Mängelware. Nicki strafte ihn für dieses harte Urteil, indem sie sich abwandte. Snesane hätte ihr leidgetan, wäre sie nicht so unverschämt gewesen. Während sie die Menge beobachtete, spürte sie wieder Panik in sich aufkommen. Die Unterwelt. Wie selbstverständlich alle hier herumspazierten! Zumindest die meisten. Und die anderen, die verstört dreinblickten, sich an Säulen festhielten oder wie auf der Flucht schienen, wurden so wenig beachtet wie Bettler auf einer Einkaufsmeile. Nicki senkte den Blick. Sie wollte, sie durfte jetzt nicht versuchen, das Ganze zu fassen. Sonst würde sie zitternd zu Boden sinken, und das half auch nichts. Stattdessen begann sie zu grübeln: „Warum wollt ihr überhaupt Körper haben? Die sind doch … lästig.“
„Soll das ein Witz sein? Es gibt nichts Schöneres als die materielle Welt! Echte Körper fühlen sich einfach … sie fühlen sich an. Gar kein Vergleich mit der fließenden Existenz in der Unterwelt.“ Er schauderte wohlig. „Nur dafür nimmt man die ganze Mühe auf sich. Schau dich um. Es gibt etwa 7000 Fließwesen, die praktisch unsterblich sind, dazu kommen noch rund 70000 kleinere Fließwesen, die sich mal von uns abspalten,[kommentierbar id=”34″] mal mit uns verschmelzen[/kommentierbar]. Und alle haben diverse Pakte mit Menschen und mit einander. Man verbringt sein halbes Leben mit Behördengängen, aber das ist es wert.“
In kleinen Schritten gelangten sie an die Spitze der Schlange, bis nur noch ein aufgebrachter Mann vor ihnen war, der die Dame am Schalter beschimpfte. Die Dame ließ es ungerührt über sich ergehen. Endlich gab sie eine knappe Erwiderung, woraufhin der Mann sich Flüche knurrend trollte. Tallis und Nicki traten vor.
„Gute Schicht wünsche ich!“, sagte Tallis.
Zwischen ihrer Stachelfrisur und dem Kragen der Bluse, der das geschminkte Gesicht präsentierte wie ein Kuchenteller ein Puddingtörtchen, zeigte sich keine Gefühlsregung. „Name, Anliegen.“
„Jucitell Tallis, Klassifikation Inkubus, und Nicki oder so ähnlich, Mensch. Meine Partnerin hegt Zweifel an der Gültigkeit unseres Paktes, also wollen wir ihn einsehen.“
„Einspruch oder Kontrakteinsicht?“
„Dann eher Kontrakteinsicht.“
Die Pultdame begann mit langen Fingernägeln auf etwas einzutippen, das von unten nicht sichtbar war. „Die Antragsstelle für Kontrakteinsicht befindet sich auf Ebene Ego-15-Z, Warteraum 46, der zuständige Kronzeuge, beziehungsweise seine Vertretung wird Sie aufrufen.“
Ein Zettel ratterte über den Rand des Pultes. Die Dame riss ihn mit den Fingernägeln ab und hielt ihn Tallis hin.
„Vielen Dank. Welche Treppe dürf…“
„Ich habe noch ein Anliegen“, sagte Nicki laut. Sie hatte lange nach den richtigen Worten gesucht und keine gefunden – jetzt fürchtete sie, ihre Chance zu verpassen. Sie sammelte ihren Mut. Tallis starrte sie an, auch die Dame am Schalter schwenkte ihren tödlich gelangweilten Blick zu ihr herüber.
„Ich möchte sehen, in welche Pakte Canon verwickelt ist. Ich weiß leider nicht, wie sein richtiger Name lautet, aber …“
„Nur eigene Kontrakte können eingesehen werden. Ihr Dämon ist dazu verpflichtet, Sie wahrheitsgetreu und vollständig über sämtliche Gesetze und Vorschriften aufzuklären, wenden Sie sich bitte in Zukunft an ihn, sie oder es. Der Nächste!“
Enttäuscht machte Nicki den Wartenden Platz und folgte Tallis zu einer Rolltreppe, wo er den Zettel vom Schalter in eine kugelförmige Maschine einführte, eine Kurbel drehte, sodass eine winzige Melodie erklang, und den Zettel am hinteren Schlitz wieder herauszog.
„Was war das denn gerade?“, murmelte er. „Wer ist Canon?“
Nicki wich seinem bohrenden Blick aus, während sie eine Rolltreppe aufwärts bestiegen.
Aus den Stufen drang eine blecherne Kinderstimme: „Passagiere: zwei. Destination: Ebene Ego-15-Z, Warteraum 46. Bitte festhalten.“
Tallis legte eine Hand auf das Geländer. „Ist Canon etwa dein Herzblatt? Na, so ernst kann es ja nicht sein.“
„Wieso?“
„Sonst wärst du nicht für mich empfänglich gewesen, oder?“
„Seh ich so aus als –“ Sie verstummte, als sich etwas um sie herum zu verändern schien.
Das Licht der Hallen war hinter ihnen zurückgeblieben. In der Finsternis schwebten andere Rolltreppen mit Leuten wie kreuz und quer gesponnene Spinnweben. Da fiel ihr auf, dass nicht alle von ihnen gerade herum verliefen. Einige Leute fuhren kopfüber.
Kaum hatte sie das bemerkt, ging eine Welle durch ihren Körper. Das Gewicht sackte ihr von den Füßen in die Schläfen.
Sie stürzte.
:-)
Mit fast einer Woche Verspätung, möchte ich mich jetzt aber auch noch dem allgemeinen Lob hier anschließen.
Ganz besonders fasziniert hat mich diese runde Kugel, in die Talis den Zettel steckte und eine Melodie abspielte, die damit anscheinend wieder das Ziel der Rolltreppe steuert. Das hat so etwas mechanisches, und doch auch fantastisches!
Schade, dass das Schlichtungsgespräch nicht mehr im Kapitel enthalten war, und nun ja das nächste Kapitel übersprungen wird. Das hätte mich eigentlich schon interessiert.
Übrigens: auch das Feedback der anderen Leser finde ich manchmal sehr interessant. Was anderen Leuten so durch den Kopf geht, bei der gleichen Materie.
Mal wieder ein fantastisches Kapitel – und ein folternder Kliffhanger!
Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht wirklich stürtzt und sich schon gar nicht irgendwie verletzt – aber was genau passiert kann ich leider nur vermuten und komme dabei mit meinen Gedanken nicht viel weiter, als das sie irgendwie in ihrer Etage ankommen werden (vielleicht ja auch kopfüber, schließlich wurde diese Möglichkeit gerade preisgegeben)…da werde ich wohl noch warten müssen.
Aber mit dem Lob muss ich ja Gott sei Dank nicht warten : Es fasziniert mich immer wieder, wie du es schaffst, all dieses Unmögliche so detailliert und bildlich so beschreiben, dass es einem beinahe realistisch, sogar fast schon selbstverständlich vorkommt. In ‘Sturmjäger von Aradon’ ging es mir mit dem Lyrium so – zwischenzeitlich hatte ich schon Angst, spazieren zu gehen :D
Und in diesem Kapitel sind es die Menschen, die Hallen, all diese Kleinigkeiten, die mir das Gefühl gaben, selbst durch die Drehtür getreten zu sein.
Einen Änderungsvorschlag hätte ich trotzdem noch für den letzten Teil : Irgendwie passt es nicht ganz zusammen, dass Tallis die Worte so stark betont und Nicki mit bohrendem Blick ansieht und dabei dann murmelt. Ich habe seine Worte mehr in einem Zischen oder vorwurfsvoll-neugierigen Flüstern gelesen.
Ansonsten einfach grandios !
Hallo Rica!
Na, dass du dir so sicher bist, dass Nicki unversehrt bleibt, weckt jetzt schon wieder meinen Ehrgeiz, es beim nächsten Buch ganz anders zu machen… Ich plane nämlich gerade eine Geschichte und hab durch deinen Kommentar die Idee bekommen, den Helden mit einer wirklich nervigen Verletzung auf die Mission zu schicken, die er sich zu Beginn zuzieht. Je mehr ich drüber nachdenke, umso mehr gefällt mir die Vorstellung. Darauf hast du mich gebracht, danke dir!
Als ich die “Sturmjäger” schrieb, stellte ich mir auch ständig vor, dass sich der Bürgersteig bewegen würde ^^ Gut zu wissen, dass sich das übertragen hat.
Das Ende des Kapitels gucke ich mir nochmal an. Manchmal ist es in der Tat besser, den Tonfall einer Figur nicht zu detailliert zu beschreiben, weil das für Konfusion sorgt.
Freut mich, dass ich helfen konnte :)
Und die Idee finde ich klasse ! Das wäre mal was anderes .
Allerdings hast du mir die Überaschung jetzt ja schon genommen – doch ich freue mich natürlich dennoch aufs zukünftige Lesen
Wunderbares kapitel! Man bin ich froh das die kanzlei von innen nicht so lahm aussieht wie von außen ^^ Diese idee mit der Wirklichkeitsüberlappung find ich toll, die ist bei dir irgendwie “realistischer” beschrieben als in anderen Geschichten, in denen vergleichbares vorkommt… Bin gespannt aufs nächste kapitel und darauf, wie und wann canon seinen bemützten Schädel endlich wieder ins buch schiebt… Ich persönlich finde es ja doch ziemlich einfältig von nicki, dass sie so überzeugt davon ist, sich immer mit dem echten canon getroffen zu haben und nicht mit seinem dämon… Ich wäre da misstrauischer ^^
Stimmt! Aber: Wenn sie sich immer mit seinem Dämon traf, dann IST dieser Dämon doch der Canon, den sie kennt und mag…
“Wenn du schlau wärst, würdest du mir deinen Namen jetzt verraten.”
Hm ich bin wirklich sehr gespannt ob es Tallis gut mit Nicki meint. Er scheint mit sehr auf einen Pakt mit Nicki aus zu sein.
Außerdem finde ich den Gedanken interessant, dass Menschen nicht empfänglich für Pakte sind wenn sie verliebt sind.
Und wo bleibt Canon? Ich bin schon sehr ungeduldig wann er endlich auftaucht. Er ist einfach ein sehr interessanter Charakter!
Wie immer freue ich mich sehr auf nächste Woche. So kann’s weiter gehen.
Huch, wenn Menschen verliebt sind, können sie keine Pakte schließen? Wo steht das denn? *Schwitz*
Canon taucht nächstes Mal in einem Rückblick auf. Aber in der Gegenwart zieht es sich noch ein bisschen. (Nur ein bisschen noch.)
Was Coco meint, ist die Szene ganz unten, als Tallis sagt: “Sonst wärst du nicht für mich empfänglich gewesen.”
Das hat aber nichts mit Paktbereitschaft an sich zu tun, sondern nur mit Tallis, der sich aufgrund seiner Schönheitsfleckgrübchen wohl für unwiderstehlich hält… ;-)
Ach so… Na ja, für Tallis ist man aufgrund seines speziellen Wesens nur empfänglich, wenn man bestimmte, romantische Träume hegt. Und das tun meistens Leute, die nicht liiert sind. Aber das kommt alles noch ^^
Danke Tobias. Genau das meinte ich :-) schön wenn man verstanden wird!
Sehr interessant. Da denkt man grade man steigt durch und schon gibt es wieder neue fragen :-) aber so bleibt es wenigstens spannend.
Das “Herzblatt” kann ich Tallis verzeihen. Er hat ja schließlich auch schon einige Jährchen auf dem Buckel *lach* Ansonsten hätte dieser Begriff reichlich altbacken geklungen…
Ansonsten war es wieder ein sehr schönes Kapitel ;) Habe ich im letzten Anschnitt etwa leichte Eifersuchtsanfälle von Tallis wahrgenommen? Armer Kerl xD Mh… wenn man nur persönlich die Verträge ensehen darf, wäre meine nächste Bitte an Tallis, dass er sich erkundigen soll, ob und wann Canon eigentlich schon mal Einsicht genommen hat *köm* Das wäre jetzt mein weiteres Vorgehen…
Ja, Nicki sollte auf jeden Fall weiterforschen, ob Canon verpaktet ist. Aber kann sie Tallis mit Details betrauen?
“Herzblatt” ist wirklich altbacken. Ich dachte, er sagt es ein bisschen ironisch. “Schätzchen” oder so klang aber schon wieder zu gehässig.
Hallo Jenny
Ein sehr schönes Kapitel. Auch wenn die Dame am Schalter ein klein wenig Klischeehaft rüber kommt (ich soll ja ehrlich sein hast du gesagt ;-) ) finde ich, passt es. Also mich stört es nicht. Ich bin wieder einmal sehr gespannt, wie es weiter geht :-)
Ich kann es kaum erwarten, bis das Buch erscheint.
Nächstes Wochenende bin ich wieder unterwegs uns, aber ich glaube, nächstes Wochenende setzt du sowieso aus? (Hab ich ja Glück ;-) )
Ich wünsch dir einen wunderbaren Sontag.
Viele liebe Grüße
Laurence
Hm, wenn ich mich recht erinnere, habe ich die Pultdamen ohne viel Hintersinn erdacht, in einem schnellen und intuitiven Schreibfluss – der dadurch auch für Klischees anfälliger wird. Griesgrämige, bürokratische Sekretärinnen sind tatsächlich das Erste, was einem in den Sinn kommt. Dass du den Finger in die Wunde legst, finde ich gut!
Zur Verteidigung: Die Fließwelt muss zwingend aus allgemeinen Vorstellungen bestehen, da sie sich ja aus der Ideenmasse der Menschen speist. Völlig überraschend und avantgardistisch dürfen die Gegebenheiten also nicht sein.
Aber das ist eine Verteidigung, die den Roman nicht besser macht. Also die Frage: Was wäre die bessere, originellere Version von den Pultdamen, den vermittelnden Rädchen im Getriebe der Kanzlei? Überfreundliche, aber in ihrem Denken recht eingeschränkte Verkörperungen von “Wenn-Dann” und “Entweder-Oder”, den beiden Gefügen der Logik vielleicht … hmmm, da geht noch was! Laurence, ich werde das überarbeiten. Gut, dass du was gesagt hast!
Gerne doch.
Es ist immer das erste, was man von einer Büro-Dame denkt: Desinteressiert, Kaugummikauend und die Nägel lackierend :-) Ach ja und am telefonieren ist sie immer *lol*
Hm… schwierige Frage. :-)