Guten Morgen, liebe Testleser!
Nun geht es endlich weiter mit NoN. Beziehungsweise, es geht zurück, nämlich in Nickis Vergangenheit. In diesem Kapitel rekapituliert sie ihre erste Verabredung mit Canon – sie hatten sich ja, als sie sich kennenlernten, zum Zeichnen in der Bahn verabredet. Wie ihre Freundschaft sich entwickelt hat, wollte ich euch nicht vorenthalten. Zumal Canon in der Gegenwart immer noch nicht aufgekreuzt ist. Wie könnte die Wartezeit besser verbracht werden als mit dem Schwelgen in Erinnerungen?
Übrigens, nächste Woche werden Bücher verlost und der Verlag hat noch eine weitere wirklich schöne Überraschung in Aussicht gestellt. Das macht die Lücken im Text doch verzeihlich.
Wie immer viel Vergnügen wünscht euch:
Jenny
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Fotoapparate haben kein Geschlecht
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Bevor sie Canon kennenlernte, wusste Nicki nicht, was es hieß, sich mit jemandem zu verstehen. Sie hatte immer Freunde gehabt, bis zur achten Klasse sogar richtig viele. Aber gemeinsam etwas zu unternehmen und Spaß zu haben, war nicht ganz dasselbe wie sich zu verstehen.
Das war eine und vielleicht die wichtigste Erkenntnis, die sie Canon verdankte.
Wenn sie miteinander redeten, fügten sich ihre Gedanken ineinander und bildeten wie von selbst witzige oder zärtliche Treppen in die Unendlichkeit. Zwar erzählten sie selten von Ereignissen aus ihrem Leben, aber was sie aus den Ereignissen ableiteten – ihre Meinung zu allem möglichen, ihre Theorien über die Menschen und ihre Weltanschauung im Allgemeinen –, das gaben sie ohne Vorbehalt vor dem anderen preis. Wie oft hatte Canon in den schwermütigen Sackgassen, in denen sie sich befand, Bodenklappen und Fenster entdeckt! Was sie längst erkannt zu haben meinte, konnte er wenden und in etwas Neues verwandeln. Und so, wie seine Augen manchmal blitzten, wenn sie ihre Ideen mit seinen mischte, schien sie doch eine ähnliche Wirkung auf ihn zu haben.
Bei ihrer ersten Verabredung hatte sie davon noch nichts geahnt. Sie schlief schlecht vor Nervosität, ging immer wieder sämtliche Möglichkeiten durch, mit denen zu rechnen war –sie könnte sich blamieren, er ein Psychopath sein, es könnte überhaupt nichts zu bereden geben –, und änderte stündlich ihren Beschluss, ob sie überhaupt aufkreuzen sollte. Wer war er denn? Ein seltsamer Typ, der Leute in der S-Bahn abmalte und sich unglaubliche Zaubertricks antrainierte. Bestimmt war er ein Psychopath, und bestimmt blamierte sie sich.
Aber vor allem war er ein Junge in ihrem Alter. Und das hieß, sie hatten ein Date.
Das bloße Wort ließ sie vor Scham glühen. Freunde von ihr hatten schon Beziehungen und den Kram. Nicki fand das ganz normal und hatte sogar einen Ruf, gute Ratschläge zu erteilen. Sie konnte sich nur nicht vorstellen, selbst eine Beziehung zu führen.
Am Morgen vor dem Treffen sah sie in den Spiegel und fand zum ersten Mal überhaupt, dass sie Ähnlichkeit mit ihrer Mutter besaß. Dabei waren sie ganz unterschiedliche Typen, ihre Mutter blond, langgesichtig, eher schön. Doch das schmelzende Leuchten in ihren Augen, wenn Michael da war, oder vor Michael der Fahrradverkäufer, und vor dem Fahrradverkäufer der andere Kerl, dessen Namen sie schon nicht mehr wusste – dieses Leuchten glaubte Nicki jetzt in ihren eigenen Augen wiederzuentdecken. Es war, als hätte sich ein fremdes Wesen in ihr eingenistet.
Darum und auch weil der Junge sie das letzte Mal ungeschminkt gesehen hatte, ließ sie die Wimperntusche und den Kajal heute weg. Sonst dachte er noch, sie hätte sich für ihn aufgebrezelt.
Mit grimmiger Miene verließ sie die Wohnung. Es war kurz vor sechs Uhr morgens. Der Schnee, der bei ihrer letzten Begegnung noch die Welt überzuckert hatte, war zu grauen Krusten getaut. Die Luft hinterließ ein nasses Gefühl in den Lungen, zumal Nicki besonders tief atmete, um das Zittern in ihren Gliedern zu beschwichtigen.
Sie setzte sich in das letzte Abteil der S-Bahn, schob ein Knie gegen das Fenster und legte das neu gekaufte Skizzenbuch auf ihren Schoß. Die ersten paar Zeichnungen, die sie hineingemalt hatte, waren vorsorglich wieder herausgerissen worden, weil sie an allen etwas auszusetzen gehabt hatte.
Plötzlich wurde ihr bewusst, was sie anhatte: Leggins, langes Top, Kapuzenpulli. Bis heute hatte sie diese Kombination für eine neutrale Erscheinung gehalten, aber jetzt fiel ihr auf, wie weiblich der Aufzug war. Denn Männer trugen keine Leggins. Und das Top wirkte wie eine Kleinmädchenversion von einem Minirock. Sie fühlte sich tussihaft und kindisch zugleich. Zu allem Unheil bemerkte sie, dass sie rosa Socken von ihrer Mutter trug. Hastig stopfte sie die Leggins in ihre Schuhe, damit man davon nichts sah.
Überhaupt war es keine gute Idee, jetzt über Männer und Frauen und die Unterschiede in ihrem Aussehen nachzudenken – sie wollte ein Seestern sein, oder noch besser ein Seeigel. [kommentierbar id=”35″]Irgendwas Geschlechtsloses jedenfalls.[/kommentierbar]
Vor der Haltestelle Neukölln steigerte ihre Nervosität sich so sehr, dass sie drauf und dran war, aus der Bahn zu flüchten. Aber die Gelegenheit bot sich nicht: Schon stieg der Junge ein.
Er sah sie sofort und kam mit einem Grinsen auf sie zu geschlendert. „Morgen.“
Er sank auf den Sitz gegenüber, ganz schlaksige Arme und Beine. Er trug dasselbe Cordjackett und die Schiebermütze wie letztes Mal. „Ist dir nicht gut?“
Ihr wurde bewusst, dass sie eine trotzige, geradezu beleidigte Grimasse zog, weil sie sich so ungeschminkt nicht traute, zu lächeln. Sie glättete ihre Stirn. Es fühlte sich an wie die schwierigste Aufgabe, die sie je bewältigt hatte. „Nee. Ist ganz schön früh.“
„Du hast dir ein Skizzenbuch zugelegt. Ist schon was drin?“
Während er das Papier des Buches, ihre Bleistifte und Tintenroller inspizierte und zu allem eine professionelle Meinung abgab, schwand Nickis Aufregung allmählich. Sie hatte völlig überreagiert. Es war gar kein Date, es war … nun, eben das, was sie ausgemacht hatten: ein Treffen, um gemeinsam zu zeichnen. Wie war sie bloß darauf gekommen, dass er etwas anderes im Sinn haben könnte? Die Welt, in der Jungen und Mädchen sich nur aus einem bestimmten Grund begegneten, zerplatzte an seinem freundlichen, offenen Gesicht wie eine Seifenblase.
Sie begannen bald, zu zeichnen. Weil Canon sich den alten Mann aussuchte, der ihnen am nächsten saß, wählte Nicki eine telefonierende Frau mit Kopftuch, die etwas weiter entfernt stand. Leider bewegte sie sich viel zu viel und setzte sich schließlich so, dass Nicki sie überhaupt nicht mehr sehen konnte.
„Einfach weitermachen“, sagte Canon. „Such dir den nächsten.“
Weil niemand sonst da war, wandte sie sich ebenfalls dem alten Mann zu. Falls er die Aufmerksamkeit der beiden spürte, die immer wieder Blicke über den Rand ihrer Bücher warfen, so ließ er sich nichts anmerken und stand gewissenhaft Modell.
Nicki war nicht zufrieden mit ihrem Ergebnis. Auf dem Papier sah der Mann untersetzt aus, die Schattierung seiner Falten wirkte wie ein Vollbart.
Canons Zeichnung hingegen war so treffend, als hätte er nicht nur das Aussehen des Mannes erfasst, sondern auch sein Wesen: Eine stille Aufmerksamkeit glomm in seinen Zügen, so als warte er auf etwas, das gleich im Fenster erschien. Nicki staunte. Sie erkannte in der Zeichnung nicht nur den Mann wieder. Sie erkannte plötzlich die Zeichnung in dem Mann.
„Ich übe viel“, sagte Canon achselzuckend, um Nickis Bewunderung herunterzuspielen.
„Das Bild erzählt eine Geschichte“, stellte sie fest.
Obwohl er sich um einen ruhigen Ton bemühte, hörte Nicki jetzt deutlich den Stolz durch seine Bescheidenheit hindurchbrodeln: „Ich übe ja auch nicht nur meine Hand, sondern auch meine Augen. Um die Dinge zu erkennen, wie sie wirklich sind.“ Er schien zu merken, wie altklug das geklungen hatte, und begann nervös den Stift zwischen seinen Fingern zu rotieren. „Lustig, dass du sagst, dass es wie eine Geschichte aussieht. Ich glaube, alles besteht aus Geschichten. Ich hab eine Theorie.“
„Die wäre?“
„Menschen sind ja verrückt nach Geschichten. Religionen und Kunst sind nichts anderes, sogar die Wissenschaft erzählt immer zusammenhängende Ereignisse. Genau genommen sind Menschen selbst Geschichten. Und meine Theorie ist, es gibt zwei Sorten von Leuten: Die einen interessieren sich vor allem für die Geschichte ihres eigenen Lebens. Sie arbeiten ständig daran, diese eine Geschichte schön und spannend zu gestalten und möglichst viel zu erleben. Und dann gibt es andere, die gar nicht so bemüht um ihr eigenes Heldenepos sind. Die sind dafür umso versessener auf andere Geschichten, also auf Bücher und Filme und Kunst allgemein. Ihr Leben wirkt dadurch weniger spannend, aber in Wahrheit ist es auf unzählige Geschichten verstreut. Sie erleben viel mehr.“
Sie hing diesem Gedanken nach und spürte, wie er zu einer zarten, neuen Einsicht heranwuchs. Jedenfalls rückte er Stubenhocker in ein schmeichelhaftes Licht. „Zu wem gehörst du?“
Sein Gesichtsausdruck flackerte zwischen Schüchternheit und Stolz. „Ich lebe in Büchern, in Comics und in meinen Bildern. [kommentierbar id=”36″]Ich bevorzuge viele Geschichten statt eine.“[/kommentierbar]
„Ich auch“, sagte sie so leise, dass er es wahrscheinlich nicht hörte. Eine Weile blickten sie schweigend aus dem Fenster.
„In dir schlummert Talent“, sagte er schließlich. „Mach was draus.“
Sie vermied es, auf ihr kümmerliches Werk zu gucken. Insgeheim glaubte sie, dass er Recht hatte. Aber dieses Talent schlummerte tatsächlich öfter als es wach war.
„Wie heißt du eigentlich?“
Er schien verwirrt über die Frage. „Such dir einen aus.“
„Hä?“
„Ist doch unfair, dass Eltern die Namen für ihre Kinder aussuchen. Ich finde, wir sollten uns selbst Namen geben.“
Sie zögerte. In ihrem Kopf sah es aus wie in der Tundra. „Mir fällt keiner ein.“
„Wir sind Nikon und Canon! Wie die Fotoapparate. Wenn du willst.“
Sie sah ihn prüfend an, ob er vielleicht … aber das war doch unmöglich. Es gab keinen Zaubertrick, mit dem man jemandes Vergangenheit lesen konnte. Es musste Zufall sein. Oder?
„Als ich aufs Gymnasium gekommen bin, habe ich mal versucht, meine Freunde dazu zu erziehen, mich nur noch Nick zu nennen“, gestand sie. „Nick und Nikon, das ist ziemlich ähnlich.“
„Wie kamst du auf Nick? Wolltest du ein Junge sein?“, fragte er ohne Spott.
„Nein, mein eigentlicher Name ist nur so … bombastisch.[kommentierbar id=”37″] Nick ist von meinem Nachnamen abgeleitet.“[/kommentierbar]
„Hm.“ Er musterte sie. „Und nennen dich jetzt alle Nick?“
„Keiner.“
„Dann werde ich es tun.“ Er reichte ihr die Hand. Sie schüttelten feierlich die Hände.
„Canon.“
„Nikon. Nick. Nicki.“
„Wieso denn jetzt Nicki?“, kicherte sie.
„Macht man doch so. Ein i dranhängen, wenn was niedlich ist.“ Irgendwie schaffte er es, das zu sagen und sie dabei anzusehen, [kommentierbar id=”38″]ohne dass sie sterben wollte.[/kommentierbar]
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So ich werd jetzt mal wieder meine Meinung und denn mehr oder weniger konstruktiven Senf dazu geben.
Meinung: Ich habs in meinem Beitrag zur Bloggeraktion (ja da hab ich mitgemacht) schon erwähnt; Ich kann LowFantasy (Fantastisches und Mystisches in der realen Welt) nicht besonders gut leiden. Dennoch mag ich Nicki, Canon und Jucitell sehr und folge ihnen gern auf ihrem Weg und in ihre Erinnerungen. Es macht Spass zu lesen und man will einfach wissen wies weitergeht.
Der Senf: mir ist aufgefallen, dass die Kapitel alle recht kurz sind. Ist das Absicht oder aind sie für die Testlesewocjen nochmal extra unterteilt? Was mir auch “aufgefallen” ist; dieses in-Jemandem-sein wollen ist irgendwie seltsam formuliert. Mir kam der Gedanke, dass ein Referat über dieses Buch mit einer vorgelesen Szene mit dieser Formulierung in allen Altersklassen von der 5. bis zur (mindestens) 10. Klasse für ausladendes Gelächter sorgen würde. Der Mensch ist wohl so veranlagt. Zumindest in jungen Jahren.
Zu guter Letzt ein kleiner Kritikpunkt: bei Jucitell stört es mich nicht, da er mehrere Hundert oder Tausend Jahre alt ist. Bei Canon und Nicki hingegen schon. Die Sprache. Deine Figuren sprechen/denken ungeachtet des Alters sehr erwachsen, förmlich und Gehoben. Ich kenne kaum 17jährige die das Wort “Heldenpos” verwenden würden. (Ich bin selbst erst 20 und gehe zur Berufsschule wodurch ich auch mit Recht behaupten kann, die Sprachgewohnheiten mitzuerleben) und solcherlei Formulierungen verwendest du recht häufig. Das ist zwar sehr sehr schön formuliert und liest sich angenehm, ich halte es jedoch bei 15- und 17jährigen für etwas realitätsfern.
Lg Meg
Das Testlesen macht echt Lust auf mehr! Am liebsten hätte ich das Buch schon heute in Händen. Wenigstens wir mit dem Testlesen die Wartezeit etwas verkürzt und die Vorfreude erhöht. Ich freue mich schon darauf, bald mehr zu lesen!
Es wird echt von Mal zu Mal spannender!
Ich kann es gar nicht erwarten, noch viel mehr von Nicki und Canon zu lesen….
Ein richtig tolles Kapitel und wie immer schön geschrieben…dein Schreibstil ist einfach wunderbar! :-)
Hallo!
Ja, ich schaff’s auch noch mal, meine Meinung zu tippen! (Und wieder auf meinem Handy, ich hoffe sehr, diesmal bekomme ich es hin, mich kürzer zu fassen…)
Also, das Kapitel.war.mal wieder super! Und bitte nicht wundern, wenn da Punkte statt Leerzeichen stehen, da sind Koordinationsschwierigkeiten. Ich finde es schön, wie du Nickis anfängliche Aufregung und so beschreibst, und auch, wie sie verschwindet, auch wenn das meiner Meinung nach ein bisschen schnell geht. Aber gut, wenn sie ihn so toll findet…
Des weiteren (ganz gehobenes Deutsch heute…) sind deine Zeichnungen der Hammer. Es ist beeindruckend, wie man die Charaktere auch mit anderen Gesichtsausdrücken und so wiedererkennt. Auch wenn ich bei der letzten Nickis Hals etwas merkwürdig finde. Ist es möglich, den so vorzustrecken?
Ach, und dann, ich wette, das wurde aber schon gesagt (ich gestehe, ich war zu faul, alle Kommentare zu lesen), gibt es eine Wortwiederholung. Dort steht einmal Hand und direktim darauffolgenden Satz Hände.
Und das war’s eigentlich auch schon. Ich freue mich auf.die angekündigte Verlosung!
Deine Jojo
Wahnsinnig tolles Kapitel das Buch werde ich auf jeden Fall kaufen.
Ich habe leider mit dem Buch erst ab dem 7. Kapitel begonnen!
Ist ja kein Problem! Die Kapitel sind noch lange online. Übrigens kannst du mit dem Kaufen noch warten, es werden doch Bücher verlost… ;)
Sehr schön, wie du Nickis Aufregung im Vorfeld beschreibst, und dann im Nachhinein verdeutlichst, dass diese völlig unnötig war, weil man sich bei einem wirklich guten Freund (auch ohne Liebes-Affäre) einfach fallen lassen kann, und sich aufgehoben fühlt.
Canons Einsicht zu den Menschen die andere Geschichten lieben wird hier sicherlich bei vielen Anklang finden, da wir ja alles Leute sind, die sich gerne mit Geschichten befassen. Sonst wären wir ja nicht hier ;-)
Hmm… Bedeutet das Gewinnspiel nächste Woche, dass wieder ein Kapitel ausfallen wird?
Ach Luc, du legst den Finger in die Wunde. Offiziell sollte ein Kapitel aussetzen. Aber inoffiziell… sagen wir, zufällig… ;)
Ein tolles kapitel, auch wen ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich canon aus unerfindlichen gründen ein bisschen unsympathisch finde. Ich hoffe ich werde dafür heute nacht nicht von einer zornigen autorin exekutiert ^^
Ich liebe deinen schreibstil, und auch eine Menge deiner Figuren, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich langsam aber sicher einen Wahren faible für all die tollen Nebencharaktäre entwickle ^^ kommt frau lapsies Boudoir eingentlich nochmal vor? Ich war nämlich gestern in der Himmelspagode und fühlte mich doch sehr daran erinnert. Jetzt will ich natürlich wissen, ob du dort auch schonmal warst und dich möglicherweise bewusst oder unbewusst davon hast inspirieren lassen. ^^
Was, exekutieren, ich? Aber nein. Allerdings muss ich an dieser Stelle einfach spoilern, dass demnächst herauskommt, dass Canon angeblich Leute ermordet. Vor ihm solltest du dich also viel eher in Acht nehmen…
Dass du ihn unsympathisch findest, liegt womöglich an zwei Dingen. Erstens weiß er, dass er was “besonderes” ist und andere in Staunen versetzen kann, und weil er nicht überheblich wirken will, ist er übermenschlich freundlich, was dann aber irgendwie gekünstelt rüberkommt. Zweitens ist er der Strahlemann, Nickis persönliches Einhorn. Als Leser wird man dadurch ein bisschen in die anhimmelnde Perspektive hineingezwungen, bevor man überhaupt Gründe zum Anhimmeln hat, und das kann einem verständlicherweise gegen die Borsten gehen.
Vielleicht kannst du dich ja noch für Canon erwärmen, wenn er in der Gegenwart auftaucht. Aber das muss auch nicht sein. Sein Verhalten wird noch ziemlich fragwürdig…
Zu Frau La Psies Boudoir: Einmal taucht es noch auf, wenn ich mich recht erinnere. Für Opiumhöhlen hab ich einfach ein Faible, wer weiß warum. Von der Himmelspagode hab ich noch nie gehört. Gleich mal recherchieren…
Hallo Jenny, hier bin ich wieder! Du hast mich aber bestimmt nicht vergessen.
Wegen meinen Verbesserungsvorschlägen wie: “Sie begannen bald, zu zeichnen” würde ich ohne Komma schreiben. ;-)
Ich hatte leider die letzten drei Kapitel nie genügend Zeit gefunden, sie in Ruhe zu lesen oder deinen Ausführungen über das Wartezimmer (Mist, das Kapitel hätte ich fast noch lieber gelesen als das hier :D) zu lauschen. Das sollte nicht mal so nebenher zwischendurch passieren. Dann lieber die geballte Ladung für heute aufgespart! Ich bin nun seit ein paar Tagen ziemlich krank und da hat man ja mehr als genug Zeit. :)
Zusammenfassend kann ich nun gar nicht mehr so viel schreiben, ganz viel haben andere schon geschrieben und ich würde sie nur wiederholen. Es ist wie es bisher auch war: Spannend und sehr schön geschrieben! :) Die Amazon-Vorbestellung habe ich eben schon abgeschickt. :)
Ach und endlich kam es mal zur Sprache, ich habe mich ja nie getraut zu fragen: “Wir sind Nikon und Canon! Wie die Fotoapparate. Wenn du willst.“
Also wird Canon ausgesprochen wie der Hersteller, nämlich nicht wie viele sagen “Kännen” :)
Wie kamst du auf den Namen? Fotografierst du mit einer Canon?
So, schönen Sonntagabend wünsche ich dir noch :)
Marius! Na klar, ich hab dich schon vermisst. Soll ich dir gute Besserung wünschen oder lieber, dass du vornehm kränkelnd am Lesen bleibst? Schwierige Frage. Ich persönlich bevorzuge das Leben ja in gepflegter Kränkelei, weil man dann Zeit für die wirklich wichtigen Dinge hat :)
Ich bin leider völlig unvertraut mit Fotografie. Ich hatte aber tatsächlich mal eine Canon, mit der ich bestimmt 20 Bilder schoss, bevor die Linse verkratzte und das Display sich verbog (??). Mir gibt man besser nur Bleistifte in die Pfote.
Ach, gute Besserung ist schon in Ordnung aber mal so eine gezwungene Auszeit von den Unwichtigkeiten des Lebens ist schon ok.
Ich erinnere mich noch an einen lustigen Blog-Beitrag von dir, vielleicht sollte ich mir den zu Herzen nehmen. Du warst auch krank (fiebrig) und warst froh darüber, Aufmerksamkeit, Zuwendung und Streicheleinheiten zu bekommen – trotz schwitziger und leistungsloser zu sein als sonst :)
Gut, ist das geklärt. Ebenso, dass du keine Kameraheldin bist (schade, fotografieren macht doch soviel Spaß – wenn man nicht seine Kamera demoliert ^^).
Aber du hast ganz vergessen mir meine gaaanz wichtige Frage zu beantworten! :D
Wie kam es zu dem Namen Canon? Wirklich von der Kamera? Oder gar daher, woher auch die Japaner den Namen für ihre Firma haben – dem Kannon (einem “gottähnlichen” Wesen des Mitgefühls aus dem Buddhismus)? Oder soll ich das Ignorieren meiner Frage als elegante Umschiffung verstehen und du möchtest diese Frage grade gar nicht beantworten? Dann halte ich still :D
Ach, deine Frage hab ich ganz vergessen. Um ehrlich zu sein, mir ist das ohne Hintersinn ganz spontan beim Schreiben eingefallen. Ich wollte, dass Canon keinen “normalen” Namen hat, weil jeder einen Philip, Andi oder Felix kennt und sich beim Lesen dann immer an die reale Person erinnert fühlt. Ganz spektakuläre, seltene Namen darf ich der Glaubwürdigkeit halber auch nicht inflationär verwenden. Daber sind Spitznamen der Ausweg. Und Spitznamen beruhen meistens auf irgendwelchen Dingen, die uns umgeben und etwas mit der Persönlichkeit zu tun haben.
Ich hatte, um bei der Ehrlichkeit zu bleiben, keine Ahnung, dass der Name des Kameraherstellers auf eine buddhistische Gottheit zurückzuführen ist. Aber das passt natürlich wie die Faust aufs Auge. Ich werde von nun an behaupten, ich hätte das von Anfang an gewusst und beabsichtigt :D (Ich hätte vor einem Satz aufhören sollen, ehrlich zu sein.)
hihi :) ich hab das fertige Buch gerade auf amazon zum Vorbestellen entdeckt …
Ich freu mich drauf, wenn wir es endlich in den Händen halten dürfen :)
Echt, das gibt es schon?? Gleich mal gucken… Natürlich erfahre ich das als Schriftstellerin immer als Letzte!
Jap ;) ich war mal so neugierig und hab mal geschaut :)
liebe Jenny
ich hab ja schon vorher gemerkt, dass ich noch in einen inneren Konflikt zwischen Tallis und canon geraten werde – und ich fürchte, der hat gerade begonnen.
Ich liebe vor allem den satz ‘Wie oft hatte Canon in den schwermütigen Sackgassen, in denen sie sich befand, Bodenklappen und Fenster entdeckt!’.
Das klingt so…..perfekt. nach einem wahren Freund. wobei es natürlich sehr nach einer Anspielung auf tallis klingt, der Nikki durch Gedankenkraft eine Luke auf der Toilette hat öffnen lassen ;)
Also, ich bin sehr gespannt, wie es mit den dreien weitergeht und ich freue mich seeeeeeeeeehr, dass es romantisch wird :)
(Darf ich eine Idee äußern? Gibt es eine mögliche Zukunft, in der Tallis als Dämon in Canons Körper eindringt? Das wäre nämlich einerseits super cool aber andererseits auch extrem verwirrend, vor allem für Nikki. Würde mich zumindest sehr interessieren, wie sie mit so einer Situation umgehen würde.)
Schönen Sonntag
wünscht die stolze Stubenhockerin
Rica
Rica, dir entgeht wirklich nichts. Dass Canon Geheimausgänge im psychologischen Sinne findet und Tallis ganz konkrete, muss daran liegen, dass Canon Nickis “Ideal” ordentlich mitgeprägt hat, und Tallis ihre Ideale spiegelt (auch wenn sie das natürlich nie zugeben würde…). Ich freue mich, dass dir Details auffallen, die ich ausgestreut habe – vor allem aber freue ich mich, auf Verbindungen gebracht zu werden, die ich wohl unbewusst geknüpft habe wie hier. Das ist echt cool. Die Geschichte wird dadurch dichter, dass du sie liest und ausleuchtest.
Zu deiner Idee: Die habe ich tatsächlich in einer anderen Version erwogen. Aber aus ganz bestimmten Gründen, die ich jetzt noch nicht nennen darf, musste ich davon doch die Finger lassen. Stell dir mal anders herum vor, Tallis wäre in Nicki, während Canon mit ihr knutscht. DAS würde in der Tat ein paar geschlechtliche Engstirnigkeiten sprengen… oder? ^^
Hahaha :D Dieses Bild packe ich dann mal zu den hundert anderen, die meinen Kopf nie wieder verlassen werden und in Zukunft immer mal wieder plötzlich hervorkriechen, um mich zum Schmunzeln zu bringen.
Aber es freut mich sehr, dass ich deiner Verbindung auf die Spur kam – und dir sogar damit geholfen habe.
Genau solche Hirngespinste sind es, die mich während des Lesens zwingen, das Buch zur Seite zu legen und einen Moment meiner Fantasie nachzuhängen – wobei ich die Geschichte danach leider nicht mehr ganz vorurteilsfrei weiterlesen kann …
Liebe Jenny
Ein sehr gelungenes Kapitel!
Besonders gefällt mir Canons Theorie zu den zwei Sorten Menschen :) Ich gehöre definitiv zu den ‘Stubenhocker’. Nun hast du mir eine schöne Rechtfertigung geliefert, danke!
Ich bin nach wie vor begeistert von dieser
Idee, uns mitlesen zu lassen und einige deiner Gedanken preis zu geben. Ich bin jetzt schon auf die gedruckte Version gespannt!
Gruss aus der Schweiz, Vera
Ich finde das Kapitel als Hintergrund sehr schön :) Canon und Nicky werden in ihrem Zusammenspiel immer lebendiger vor meinem inneren Auge :) wundervoll!!
Ich finde übrigens das letzte Bild wunderschön … Es wirkt so dynamisch und lebendig, sodass man förmlich denken könnte, dass die Figuren zum Leben erwachen :)
In großer Erwartung auf die nächste Woche hinterlass ich dir viele liebe Grüße! :)
Mareen
Hallo Jenny und einen schönen guten morgen trotz grau-in-grau-Wetter :-)
Ein schönes Kapitel mit wunderschönen Ansichten der beiden. Canons Denkweise gefällt mir sehr gut :-)
Leider sehe ich deine Anmerkungen irgendwie nicht. Hm… ich schau später noch mal rein.
Ick freu mir :-)
Viele liebe Grüße
Laurence
Huch… jetzt sind se da ;-)
Du warst schneller als ich…
Ja, hab ich gemerkt ;-) Aber so konnte ich es erst einmal unvoreingenommen lesen ;-) Hat auch Vorteile ;-)